Stellungnahme zum Polizeieinsatz beim Auswärtsspiel in Köln

Die Fanhilfe Fortuna bezieht Stellung zum Polizeieinsatz im Vorfeld des Derbys und widerspricht der Darstellung der Polizei

Am gestrigen Sonntag begaben sich rund 500 Fans der Fortuna mit Bussen zum Auswärtsspiel nach Köln. Auf dem Weg zum Müngersdorfer Stadion wurden diese schließlich von der Polizei auf der Aachener Straße festgesetzt. Nachdem die erste Verlautbarung der Polizei besagte, dass die Fortuna-Fans nach kurzer Wartezeit zum Stadion begleitet werden, änderte sich das Ziel der Maßnahme wenig später ohne Vorwarnung. Nun sprachen die Beamten von Vermummung sowie Passivbewaffnung und konstruierten einen „Anfangsverdacht zur möglichen Begehung von Straftaten“. Diese fadenscheinige Begründung rechtfertige dementsprechend die anhaltende Festsetzung der Fans. Die Polizei begann danach, erkennungsdienstliche Maßnahmen bei allen Düsseldorfern im Polizeikessel durchzuführen und trat dabei zum Teil aggressiv auf. Zur Personalienfeststellung und anschließenden Leibesvisitation wurde in erster Linie die hinzubestellte BFE-Einheit eingesetzt. Den Maßnahmen der Polizei wurde von Seiten der Fans ruhig und besonnen Folge geleistet. Kurz nach Anpfiff des Spiels im ca. zwei Kilometer entfernten Stadion wurde den rund 500 Personen schließlich ein bis in die Abendstunden gültiger Platzverweis für das gesamte Kölner Stadtgebiet ausgesprochen. Somit mussten die Fortuna-Fans den Rückweg nach Düsseldorf antreten.

In den knapp viereinhalb Stunden, die die Fans im Polizeikessel verbrachten, hatten diese kaum Möglichkeiten, sich mit Essen und Getränken an den nahegelegenen Tankstellen zu versorgen. Erst als die Kontrollen schon mehrere Stunden dauerten, erhielten die festgesetzten Personen vereinzelt Wasserflaschen. Toilettengänge – auch weiblicher Fans – wurden nur mit geöffneter Tür und unter Beobachtung von Polizeibeamten gestattet. Selbst das Wechseln von Hygiene-Artikeln war einem weiblichen Fan nur im Beisein einer Polizistin erlaubt.

Wir als Fanhilfe Fortuna kritisieren die polizeilichen Maßnahmen, deren Verhältnismäßigkeit und die Umstände. Neben den genannten Punkten wollen wir auch die Darstellung der Polizei hinterfragen. Sicherlich wurde während des Marsches vereinzelt Pyrotechnik gezündet, einzelne Personen waren dabei auch vermummt. Dies ist jedoch alles andere als untypisch für ein Derby. Ein besonders aggressives Auftreten der Fans, das vor allem im Pressebericht der Polizei beschrieben wird, entspricht jedoch nicht der Wahrheit. Vielmehr war die Stimmung unter den Fortuna-Fans – sowohl während des Marsches als auch im Kessel – überwiegend entspannt und trotz der durchgeführten Maßnahmen kooperativ. Provokationen erfolgten dabei eher von Seiten der Polizei. So forderte ein Polizeibeamter die Düsseldorfer Fans dazu auf, sich wie „zivilisierte Mitteleuropäer“ zu benehmen. Eine Aussage, in die man durchaus Rassismus hineininterpretieren kann und die gerade von Polizeibeamten nicht getroffen werden sollte.

Das Derby endete schließlich für zahlreiche Fans frühzeitig, ohne Stadionbesuch und unter teils unwürdigen Bedingungen. Die Polizei scheint dennoch zufrieden, was einmal mehr ein fragwürdiges Verständnis der Verhältnismäßigkeit und der Wahrung von Grundrechten offenbart.

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Begünstigter: Maximilian Pesch – Fanhilfe Fortuna
IBAN lautet: DE68 3006 0601 0006 4230 50
Institut: APO BANK
Erreichbarkeit

Per E-Mail, bei Heimspielen am Fanhilfestand hinter Block 42 sowie bei Auswärtsspielen über die bekannten Personen und das Fanprojekt.

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